Mini-Wüsten auf der Veluwe

 

VELUWE – Viele Menschen denken, die Veluwe bestehe nur aus Wald, Wald und noch mehr Wald. Der grüne Landstrich mitten in den Niederlanden besitzt allerdings noch viele weitere Gesichter. Tanzende Bäume. Mini-Wüsten. Lila Felder. Um nur einige zu nennen.

 

Veluwe. Foto Sybylle Kroon

ÄLTESTER WALD DER NIEDERLANDE

Schon seit mehr als zehntausend Jahren gibt es auf der Veluwe Wälder. Im Mittelalter wurden große Teile des waldreichen Gebiets gerodet, sodass von den Urwäldern nichts erhalten blieb. Weitläufige Teile des Waldes wurden erst später angepflanzt, aber das tut ihrer Schönheit keinen Abbruch. Jeder Wald besitzt seinen eigenen Charme. Die Wälder Speulderbos und Sprielderbos sind die ältesten der Niederlande. Im mehrere hundert Jahre alten Speulderbos begegnet man merkwürdig miteinander verwachsenen, „tanzenden“ Bäumen.

MARSLANDSCHAFTEN AUF DER VELUWE

Sandverwehrung Veluwe, foto Pixabay

 

Durch die massiven Rodungen früherer Jahrhunderte wurde die Veluwe an vielen Stellen kahl. Das erklärt die Sandverwehungen, die man an diversen Stellen zwischen den Wäldern sieht. So auch bei Planken Wambuis, Kootwijkerzand – mit dem imposanten Gebäude von Radio Kootwijk – und mitten im Nationalpark De Veluwe. Gerade noch radelt man durch den Wald oder die Heide, und im nächsten Moment landet man in einer Marslandschaft aus Sand und Dünen. Gerade diese abwechslungsreiche Landschaft macht die Veluwe so besonders. Die Sandverwehungen sehen aus wie Mini-Wüsten und besitzen ein eigenes Mikroklima. Im Sommer herrschen tagsüber bis zu 50 Grad, während es sich nachts drastisch abkühlt.

LILA ÜBERGANG

Veluwe - Heidefeld im Herbst. Foto Sybylle Kroon

 

Überall begegnet man Heidefeldern, wie bei Elspeet im nördlichen Teil, bei Posbank in der Nähe von Rheden im Süden, und der Asselse Heide bei Hoog Soeren in der Mitte der Veluwe. Oft bilden sie den Übergang zwischen zwei Wäldern oder zwischen Wald und Sand. Das ganze Jahr über, aber vor allem gegen Ende des Sommers, ist ein Spaziergang oder eine Radtour durch die Heide ein ganz besonderes Erlebnis: Dann blühen die Pflanzen und färben die Landschaft lila; es duftet herrlich. Mit ein wenig Glück stolpert man auf der Veluwer Heide auch über einen Schäfer mit seiner Herde.

HUNDERTFÜNFZIG BÄCHE

Vor mehr als hunderttausend Jahren formten Moränen, entstanden während einer Eiszeit im Pleistozän, die hügelige Landschaft der Veluwe. Durch diese Landschaft fließen bis zu hundertfünfzig Bäche und Bächlein, die das Abwassersystem dieser Moränen bilden. Sie durchziehen das gesamte Gebiet und sorgen für eine gelungene Abwechslung in den waldreichen Gebieten. So bildete sich entlang der Bäche eine besondere Tier- und Pflanzenwelt. Wenn man langsam läuft oder fährt, sieht man eventuell auch einen seltenen Salamander.

AUFS WEISSE FAHRRAD

Skulptursammlung Kröller'-Müller, Martha Pan Foto Pixabay

 

Die Veluwe nennt ein besonderes Museum ihr Eigen: das Kröller-Müller Museum. Um zu diesem Museum zu gelangen, muss man durch die Tore des Nationalparks De Veluwe (Eintritt Park + Museum 18,60€). Dafür steht einem aber kostenfrei ein weißes Fahrrad zur Verfügung, mit dem man zum Kröller-Müller Museum radeln kann. Neben der beeindruckenden Kunstsammlung im Inneren des Museum gibt es im Außenbereich eine imposante Skulptursammlung zu bestaunen. Wenn man nach dem Besuch des Museums weiterfährt, gelangt man zum prachtvollen Jagdhaus Sint Hubertus, der Statue von General Christiaan de Wet und natürlich zu allen Landschaften der Veluwe: Wäldern, Heidefeldern und Sandverwehungen.

 

Weise Fahrrad bei grosser Pilz. Foto Sybylle Kroon

 

St. Hubertus Jagdhaus Veluwe. Foto Sybylle Kroon